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Pommersche Zeitung
Berichte über Podejuch

 

 

Zeitungsberichte 1937

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01.05.1937

Baugenehmigungen. Vom Gemeindebauamt wurden im Monat April folgende Baugenehmigungen erteilt: Schlossermeister Labes ein Wohnhaus in der Feuerlohstraße, Tiefbautechniker Rusch ein Wohnhaus am Klebower Weg, Lehrer Balzer ein Wohnhaus in der Saarstraße, Töpfermeister Karl Weizel ein Wohnhaus am Schillerweg, Kaufmann Plog ein Wohnhaus in der Schleswiger Straße, Kaufmann Hintze eine Autogarage in der Bahnhofstraße 20, Prokurist Köhler eine Gartenlaube, Posener Straße, Revierförster Lentzner ein Wohnhaus am Hörningweg, Zementeur Rusch wirt Jagodzymski ein Erweiterungsbau der Autogarage in der Elsässer Straße, Zimmermeister Müller ein Aufenthaltsgebäude für Arbeiter in der Wiesenstraße, Gemeindeverwaltung ein Umbau der Turnhalle in der Fischerstraße, Zimmerer Dreuse ein Wohnhaus an der Friedensstraße und Architekt Tiede ein Wohnhaus in der Pestalozzistraße.

Auf dem Standesamt wurden in der Zeit vom 16. bis zum 30 April elf Geburten (fünf Knaben und sechs Mädchen), ein Sterbefall, sechs Eheschließungen und acht Aufgebote eingetragen. Ein Sohn wurde geboren dem Feldwebel Karl Meyer, Elisabeth Steinhöfel, Arbeiter Kurt Mannischeff, Fleischer Hermann Östreich, Arbeiter Paul Riegmann; ein Mädchen wurde geboren dem Oberpionier Köhler, Konfektionsschneider Moeck, Kaufmann Berg, Schneider Stenzel und Zimmerer Zitzke. Gestorben ist der Postschaffner Wilhelm Theel. Die Ehe schlossen Arbeiter Werner Suckow mit der Hausgehilfin Emma Otto, der Bäcker Bruno Köhler mit Elisabeth Balk, Monteur Günther Schulz mit Käthe Behrenbruch, Arbeiter Werner Wolff mit Luise Kieckbusch, Kaufmann Heinz Jankowski mit Jungmädeluntergauführerin Ursula Wilke und Arbeiter Paul Klotz mit Berta Jahnke.

Ihren 75. Geburtstag feiert am Sonntag Witwe Emilie Fink, geborene Dröse, Dammer Straße 66, in geistiger und körperlicher Rüstigkeit.

NSKOB. In der Monatsversammlung der NSKOB, am Donnerstag gab Ortsgruppenobmann Pg Wilke den zahlreich erschienenen Kameraden einen Bericht über den Aufbau und die Notwendigkeit der Ehrenformation. Es wurde bekanntgegeben, daß innerhalb der NSKOB einmal an einem Sonntag im Monat Schießdienst mit Kleinkaliber abgehalten werden soll. Ein kameradschaftliches Beisammensein beschloß die Versammlung.

Holztermin. Das Forstamt hält am Montag, 10 Mai. um 09.30 Uhr, in der Podejucher Waldhalle (Lokal Kuhrke), einen Holztermin ab. Zum Verkauf gelangen: Eichen: 12.19 Festmeter Landholz, 159 Raummeter Rollen A, 225 Raumeter Rollen B und 25 Raummeter Nutzknüppel; Buchen: 12,58 Festmeter Langholz; Eichen: 27,71 Festmeter Langholz, 24 Raummeter Langholz, 1 Raummeter Rollen A, 8 Raummeter Rollen B.

Auf dem Musik- und Singübungsabend der NSG Kraft durch Freude trug Erich Frick Gitarren-Soli vor, Frau Charlotte de Puis sang deutsche und spanische Volkslieder, auf der Gitarre begleitet von Fritz Smiot. Reicher Beifall belohnte die Künstler.

02.05.1937

Den Auftakt zum Tag der nationalen Arbeit bildete am Vorabend die feierliche Aufstellung des Maibaumes auf dem festlich hergerichteten und mit Scheinwerfern hell hergerichteten Festplatz am Iserweg. Vom schönen Brauchtum des Maibaumes als dem Sinnbild der neuerwachten Natur sprach Pg. Stoffers zu den vielen Volksgenossen. Liedsingen der HJ und Volkstänze des BDM leiteten über zum gemeinsamen Maisingen am lohenden Flammenstoß.

Nach dem Ummarsch am Festtag würdigte Pg. Fuhlbrecht die Bedeutung des Tages. Ortsgruppenleiter Pg. Ripke sprach zu den Siegern im Reichberufswettkampf über die hohe sittliche Auswirkung dieser Maßnahme des nationalsozialistischen Staates. Um 12 Uhr wurde die Feier aus Berlin übertragen. am Nachmittag vergnügte sich jung und alt im großen Garten des Waldhalle mit vielgestaltiger Kurzweil. Tanz am Abend in den Sälen bildete den Abschluß des Tages.

09.05.1937

Für die Hinterbliebenen der NSKOB fand am Himmelfahrtstage in der Waldhalle eine Kaffeetafel statt. An festlich geschmückter Tafel hatten sich 35 Hinterbliebene versammelt, die durch die Betreuerin, Frau Gniwodda, Stettin, begrüßt wurden. Anwesend war auch Frau Fandrich, Stettin, die vormittags mit den Hinterbliebenen eine Wanderung durch die Buchheide unternommen hatte.

Das Gesamtergebnis des Dankopfers im Bereich des Sturmes 34/210 beträgt 1088,85 Mark.

Die Straßenbauarbeiten an der Ostdurchfahrt sind in vollem Gange. Die Wegstrecke von der Sydowsauer Grenze bis zur Toreinfahrt der Kaserne des Pionierbataillons II ist bereits fertiggestellt. Die Kanalisationsarbeiten in der Dammer Straße gehen ebenfalls der Fertigstellung entgegen. Auch die Pflasterarbeiten an der Finkenwalder Grenze sind ein gut Stück vorwärts gebracht worden. Der Umleitung hat sich kaum eine Schwierigkeit entgegengestellt.

In der Monatsversammlung der Ruhestandsbeamten in Isertal gedachte Kamerad Wolff, Podejuch, des „Hindenburg“. Es wurde mitgeteilt, daß die Neugliederung der „Gemeinschaft der Ruhestandsbeamten und Beamtenhinterbliebenen“ am 1. Juli in Kraft tritt. Da die Mitglieder des Ortsvereins zwei Kreisen, nämlich den Kreisen Randow und Greifenhagen, angehören, werden sie später nach Ortsgruppen aufgeteilt. Die letzte gemeinsame Sitzung soll am 3. Juni im Kurhaus Sydowsaue statfinden.

11.05.1937

Vom Herzschlag getroffen wurde morgens der 48 Jahre alte frühere Fischer Hugo Leddin, Klosterstraße 24, als er zum Milchholen unterwegs war.

Ein dreister Einbruchdiebstahl wurde am Montagmittag gegen 15 Uhr in der Wohnung des Arbeiters Otto Limp, Kaiser-Friedrich-Ebert-Straße 2 ausgeführt. Während Frau L. Milch holte, stieg der Dieb von der Hofseite aus durch das Küchenfenster ein und entwendete zwei Fünfmarkstücke aus einer Handtasche im Ankleideschrank; eine Herrenuhr, die er aus der Schublade genommen hatte, ließ der Einbrecher auf dem Küchenfensterbrett liegen. Es besteht die Möglichkeit, daß es sich um denselben Burschen handelt, der vor nicht allzu langer Zeit zwei Geschäfte hier beraubte. Mitteilungen erbittet die Ortspolizeibehörde.

Von heißer Milch verbrüht wurde Montag Mittag der eineinhalbjährige Sohn des Arbeiters Schulz, Kaiser-Friedrich-Straße 2. Ärztliche Hilfe musst in Anspruch genommen werden.

In der Vorstandsitzung des Buchheidevereins, die am Sonntagvormittag in der Podejucher Waldhalle abgehalten wurde, gedachte der Vorsitzende Direktor Hörning, des verstorbenen 2. Schriftführers Schwarz. Für ihn wurde der bisherige 2. Schriftführer Schmidt, Sydowsaue, gewählt. Es wurde bekanntgegeben, daß die Gemiendeverwaltung Podejuch die Kosten zur Anschaffung des verkehrswerbenden Poststempels übernimmt. Der Stempel, der bald in Gebrauch genommen wird, soll den Wortlauf tragen: „Podejuch – Vorort von Stettin. Die Buchheide – der schönste Buchenwald Deutschlands.“ Es fand dann eine Besprechung des neuen Sommerfahrplans statt, in der der Verein das Entgegenkommen der Reichsbahn anerkannte, die auch in diesem Sommer mehrere Züge zwischen Podejuch und Stettin neu eingelegt hat. Zwecks Umbenennung der Kolower Straße in Sydowsaue hat sich der Verein mit der dortigen Gemeindeverwaltugn in Verbindung gesetzt, um so Verwechselungen mit dem Kolower Weg in Podejuch zu vermeiden.

Schar II der HJ tritt heute, Dienstag, 20 Uhr, mit den vom Jungvolk überwiesenen Jungen, im HJ-Heim zum Marsch nach der Buchheide an. Ein Geländespiel wird anschließend durchgeführt. Die Übung ist gegen 23 Uhr beeendet. Taschenlampen dürfen mitgebracht werden.

12.05.1937

Eine öffentliche Gemeinderätesitzung findet am Donnerstag, 20 Uhr, im Gemeindesitzungsaal, Eingang Fischerstraße, statt. Einlaß für die Bürgerschaft ab 19.30 Uhr.

In der Monatsversammlung der Kriegerkameradschaft bei Bonnes überreichte Kameradschaftsführer Sack dem Kameraden Manthee, Kaiser-Friedrich-Straße 11, das Jubiläumsabzeichen und die Urkunde für 26 jährige Mitgliedschaft im Reichskriegerbund. Zu der 50 Jahrfeier der Kameradschaften Scheune und Hökendorf wird je eine Abordnung entsandt. 20 Podejucher Kameraden beteiligten sich am Bundesschießen der Gruppe in Altdamm. – Über die Kämpfe an den Dardanellen gab Kamerad Meißner einen fesselnden Bericht.

Auf dem Nutzholztermin des Forstamtes in der Waldhalle kamen als Langholz Eichen, Buchen, Erlen und Eschen und Nutzknüppel dieser Holzarten zum Verkauf. Die Taxe wurde beim Langholz zum Teil überschritten. Für Eichen-Nutzrollen A wurden 11 Mark, Nutzrollen B 10 Mark und für Eschenrollen 10 Mark für den Raummeter bezahlt. Der Besuch des Termins war mäßig.

Die Olympiaverdienstmedaille wurde dem Lademeister Hermann Kleinke, Kaiser-Friedrich-Straße 2, verliehen, der auf dem Personenbahnhof Stettin die Abfertigung des Olympiagepäcks im Sommer 1936 überwachte.

13.05.1937

Auf dem Dienstappell der Politischen Leiter und SA-Führer am Freitag, 20.30 Uhr, in der Waldhalle wird nach der Festsetzung des Dienstplanes für den Monat Juni ein Schulungsvortrag gehalten werden.

Erhängt. In seiner Wohnung erhängte sich am Mittwoch früh gegen 7 Uhr der 56jährige Klempnermeister Hermann Junghans, Bahnhofstraße 66.

Diebstahl. Von einem Stettiner Kraftfahrer, der für die Gemeindeverwaltung Podejuch Fuhrdienste bei der Umpflasterung leistete, wurden aus der Dammer Straße alte Pflastersteine entwendet. Der Bürgermeister hatte bereits vorher auf die strafrechtlichen Folgen der unerlaubten Entnahme alter Steine hingewiesen. Wie festgestellt wurde, ist durch diesen Fahrer am Dienstagabend eine Ladung alter Steine in der Podejucher Siedlung am Oberfeld verkauft worden.

Die Verpachtung der 6,5 Morgen großen Reststückes der ehemaligen Massowschen Wiese an der Finkenwalder Grenze findet am Freitag, 14. Mai, 9 Uhr, im Gemeindesitzungssaal öffentlich meistbietend statt.

Ihren 72. Geburtstag feierte am Mittwoch Witwe Marie Dahms, Friedensstraße 1, bei guter Gesundheit.

Ein vierzigpfündiger Tümmler, der offenbar in eine Schiffsschraube geraten war, wurde am Montag am Reglitzufer hinter der Brücke der Ausfallstraße Ost angespült.

14.05.1937

Die Wegbauarbeiten im Kolower Weg sind jetzt soweit fortgeführt worden, daß auf der 200 Meter langen Strecke von der Podejucher Waldhalle bis zur Gaststätte Isertal ein vier Meter breiter Bürgersteig in Schotter, Schlacken und Kiesbefestigung auf der linken Straßenseite fertiggestellt ist. Nach Pfingsten wird die Gemeindeverwaltung die Fortführung des Bürgersteiges bis zur Isertalbrücke der Reichsautobahn im Angriff nehmen lassen, um den Buchheidefreunden einen bequemen Zugang zum Walde zu schaffen. Die Pflasterarbeiten sind in der oberen Waldstraße bis zur Waldhallte fertiggestellt worden. Die Straßendecke des Kolower Weges soll noch im Laufe dieses Jahres bis zum Cafe Buchheide in der ganzen Straßenbreite von sieben Metern neu gepflastert werden. Die Ausschreibungen zur Vergebung dieses Projektes sind vom Gemeindebauamt bereits erlassen. Die Um- und Neupflasterung der restlichen Wegstrecke bis zur Reichsautobahn muß aus finanziellen Gründen für dieses Jahr zurückgestellt werden.

Die NSG. Kraft durch Freude, Ortsgruppe Podejuch und Sydowsaue veranstaltet am 23. Mai eine Dampferfahrt oderaufwärts nach Niederkränig zum „Tal der Liebe“. Der Fahrpreis beträgt für Erwachsene 1 Mark, für Kinder die Hälfte. Auf der Rückfahrt Einkehr zum Tanzkränzchen im Nipperwiese oder Gratzer Schrey. Abfahrt und Rückkehr werden noch bekanntgegeben. Anmeldungen zur Teilnahme in Podejuch beim Volksgenossen Stübs, Dammer Straße 6, für Sydowsaue, beim Ortswart der NSG. Kraft durch Freude, Pg. Gleinke.

16.05.1937

Eine öffentliche Großkundgebung der Ortsgruppe der NSDAP wird am Freitag, 21. Mai, in der Waldhalle um 20.20 Uhr veranstaltet, zu der die Gliederungen und Verbände und besonders der Bund der Kinderreichen eingeladen werden. Es spricht der Kreisbeauftragte Pg. Dr. Lemke über die Aufgaben des rassenpolitischen Amtes.

Wir gratulieren. Ihren 82. Geburtstag feiert am zweiten Pfingsttag die Rentnerin Maie Müller, Bahnhofstraße 23; Schulrat a.D. Karl Gresens, Mühlenstraße Nr. 14 begeht am gleichen Tage seinen 71. Geburtstag. Beide Jubilare erfreuen sich noch voller Gesundheit.

Der Wasserpreis für Gartenzwecke ist von der Gemeindeverwaltung ab 1. Juni auf 10 Pf. für den Kubikmeter festgesetzt worden. Diese Maßnahme wurde durch die Bohrung eines neuen Brunnens notwendig. Ein dritter Brunnen ist dringend erforderlich geworden, da der Wasserverbrauch durch die neu entstandenen Straßenzüge und nicht zuletzt durch die Wehrmacht außerordentlich stark geworden ist. Die Anschaffung eine kostspieligen Betonbeckens ist durch die Bohrung eines neuen Brunnens überflüssig geworden.

19.05.1937

Den 81. Geburtstag beging am Dienstag Obermaschinenmeister i.R. Karl Kehr, Grenzstraße 5. Einen 75. Geburtstag feierte am gleichen Tage Arbeiter Johannes Wüstenfeldt, Manteuffelstr. 6.

Der Wassersportverein e.V. Podejuch, dem die Gemeindeverwaltung auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitsdienstlagers einen Platz als Notbehelf zur Verfügung gestellt hatte, erwarb ein eigenes Grundstück auf der Stahlkopfschen Wiese zwecks Neuerrichtung des Bootshauses, das 28 Meter lang erbaut wird. Es enthält einen Aufenthaltsraum für die Mitglieder und wird mit modernster Ausstattung für Bootseinlagerung versehen. Der Stichkanal zum Bootshaus soll am Kopfende zum Bootshafen ausgebaggert werden, um für die Boote eine sichere Wasserlagerung zu schaffen.

20.05.1937

Die öffentliche Kundgebung der Ortsgruppe Podejuch der NSDAP, die am Freitag, 20.30 Uhr in der Waldhalle stattfinden sollte, wird wegen Behinderung des Redners, Pg Dr. Lemke, Stettin, zu späterer Zeit abgehalten werden.

Einen weiteren Ausbau des Kanalnetzes plant die Gemeinde nach Fertigstellung der Kanalisationsarbeiten in der Dammer Straße. Die untere Waldstraße bis zu den Gemeindewerken soll möglichst bald kanalisiert werden. Die Ausschreibung zur Vergebung der Arbeiten ist bereits erfolgt. Nachdem vor Jahren der obere Teil der Waldstraße an das Kanalnetz angeschlossen wurde, bleibt somit von diesem Straßenzug nur noch die Wegstrecke von der Oberschlesichen Straße bis zur Klosterquelle übrig, die in den nächsten Jahren fertiggestellt werden soll. Auch die Verbreiterung der Fahrbahn auf sieben Meter wird vom Triftweg an abwärts bis zur Oberschlesischen Straße etappenweise ausgeführt werden. Gleichzeitig wird eine geradlinige Straßenführung angestrebt, so daß die Kurven an der Kreuzung Waldstraße–Klosterstraße und Waldstraße–Oberschlesische Straße verschwinden. An Stelle der alten Lindenbäume hat die Gemeindeverwaltung junge Ahornstämme setzen lassen.

Kraftwagenunfall. Als am Mittwochvormittag gegen 10 Uhr in der oberen Waldstraße ein Podejucher Kraftwagen einen Lastwagen mit Anhänger überholte und zu früh in die Fahrbahn einbog, wurde er erfasst und gegen einen Prellstein gedrückt. Während der Fahrer unverletzt blieb, wurde der Wagen erheblich beschädigt.

21.05.1937

Bei der Dampferfahrt der NSG. Kraft durch Freude am Sonntag, 7.30 Uhr, zum „Tal der Liebe“ wird Musik und Tanz an Bord geboten. Der Dampfer „Hansa“ liegt oberhalb der Eisenbahnbrücke. Die Fahrt kostet eine Mark, für Kinder unter zwölf Jahren die Hälfte, Kinder unter vier Jahren nichts. Karten sind bei Stips, Dammer Straße 6, Krüger, Lilienthalweg 8 und am Dampfer zu haben. Das Schiff legt ferner in Sydowsaue, Mönchkappe und Greifenhagen an. Sport- und Badezeug sind mitzubringen.

Sprechzeit der Ortsverwaltung der DAF. Podejuch ist außer Mittwoch und Sonnabend täglich von 19 bis 20 Uhr in der Geschäftsstelle der Ortsverwaltung, Gemeindehaus. – Sprechstunde der NSG. Kraft durch Freude sind montags und Donnerstags von 19 bis 20 Uhr, Unterstützungsauszahlungen dienstags von 16 bis 18 Uhr, Rechtberatung mittwochs 17 Uhr.

Schaufenster zertrümmert. Durch einen seltsamen Zufall wurde die zweimal zwei Meter große Schaufensterscheibe des Fleischermeisters Ernst Kopp, Kaiser-Friedrich-Platz 6, am Donnerstag gegen 18.30 Uhr zertrümmert. Ein Lieferwagen fuhr auf eiene 160 Gramm schweren Kieselstein, der in das Fenster flog und gegen den Verkaufsstand prallte. Erst kürzlich war die andere Scheibe durch einen herabfallenden Schinken zersplittert.

Die Gemeindekasse bleibt vom Sonnabend bis Dienstag wegen Monatsabschlusses für jeden Zahlungsverkehr geschlossen.

Eine Propagandatafel „Hier spricht die Deutsche Arbeitsfront“, wurde durch die Ortsverwaltung auf dem Gelände der Reichsbahn an der Bahnhofstraße aufgestellt.

Ein weiterer Ausbau des Gemeindeamtes ist für die nächste Zeit in Aussicht genommen. Zu diesem Zweck wurde die Dienstwohnung im Gemeindehause geräumt. Es ist geplant, das Einwohnermeldeamt und das Steueramt in das erste Stockwerk zu verlegen, also unmittelbar neben die Räume der Polizei. Für den Leiter der Wohnfahrtsabteilung wird im Erdgeschoß ein Sprechzimmer ...

22.05.1937

Schwerer Arbeitsunfall. Der Arbeiter Otto Beulke, An der Beek 3, wurde am Donnerstagnachmittag auf seiner Arbeitsstelle oberhalb der alten Eisenbahnbrücke von einem Baumstamm, der eingerammt werden sollte, so unglücklich getroffen, daß er schwere innere Verletzungen davontrug. Nach ärztlicher Hilfestellung wurde er durch den Krankenwagen der Stettiner Feuerwehr in das Kreiskrankenhaus Frauendorf überführt.

Seinen 85. Geburtstag begeht heute der Schuhmachermeister August Schmidt, Dammer Straße 67. Der Jubilar wurde von der Handwerkskammer Stettin vor Jahren zum Ehrenmeister ernannt. Dem Gesangverein „Eintracht“ gehörte er 57 Jahre an; vom Sängerbund wurde ihm die goldene Nadel für 50 jährige Mitgliedschaft übereicht.

Von den Jungmädelgruppen 31 und 34 treten die Anwärterinnen am Sonntag um 9 Uhr vor der Waldhalle zur Tageswanderung an, die bis gegen 18 Uhr dauern wird. Die Wanderung gilt als Leistungsprobe für die Aufnahme in den BDM.

Geburt und Tod. In der ersten Hälfte des Monats Mai wurden in die standesamtlichen Register neun Geburten (fünf Knaben und vier Mädchen), zwei Sterbefälle, vier Eheschließungen und ein Aufgebot eingetragen. Ein Sohn wurde geboren dem Maurer Karl Rohloff, dem Arbeiter Erich Stüwer, dem Arbeiter Erich Teichert, dem Autoschlosser Bernhard Höppner und dem Schlosser Walter Duchow; eine Tochter wurde geboren dem Landwirt Hermann Neubauer, dem Schlosser Rudolf Klinkbeil, dem Fischer Erich Kleinke und dem kaufmännischen Angestellten Ernst Engel. Gestorben sind Fischer Hugo Leddin (48 Jahre), und Klempnermeister Hermann Junghans (56). Die Ehe schlossen Molkereiverwalter Arnhold Bolz, Heinrichswalde, mit Charlotte Sydow, Podejuch; der Arbeiter Erich Nähring, Podejuch, mit Klara Mack, Podejuch; Handelshelfer Walter Schütz, Stettin, mit Gerda Kleinke, Podejuch. Aufgeboten wurden die Kantoristin Trude Kersten mit dem Maler Hans Schwank.

25.05.1937

Zurückgekehrt. Der als vermisst gemeldete Maurerlehrling Werner Dahlke ist am Sonntagnachtmittag mit der Bahn von Eberswalde kommend, zurückgekehrt. Eie Hinfahrt von Stettin hatte er mit dem Rade zurückgelegt.

Die Jungmädelgruppe 31 trifft am Mittwoch um 16.30 Uhr geschlossen zum Dienst auf dem Schulhof an. Die Schar 2 der Jungmädelgruppe 34 hat am Mittwoch von 16 bis 17 Uhr, die Schar 1 von 17 bis 18 Uhr Dienst im Scharheim.

27.05.1937

Die Verbesserungsarbeiten an der Badeanstalt unterhalb der alten Eisenbahnbrücke sind von der Gemeindeverwaltung ein gut Stück vorwärtsgebracht worden. Zur Zeit wird die Vergrößerung des Strandes durch Anfahren neuer Sandmassen durchgeführt. Gleichzeitig wird die Ablage, die bisher eine um 10 Meter in die Ostoder hineinragende Halbinsel darstellte, an der Strandseite vier Meter breit durchstoßen, damit die bei Westwind sich ansammelnden Schmutzmassen nicht in dem Bassin der Nichtschwimmer liegen bleiben, sondern abgetrieben werden. Der Durchstich zur Ablageinsel wird überbrückt, ein Sprungbrett ist an der tiefsten Stelle für Schwimmer angebracht worden. Geplant ist, die ganze Ablage mit einem Holzgeländer zu versehen. Zur Vergrößerung der Strandfläche wurde das untere Stück des gemeindeeigenen Gartengrundstücks in einer Länge von fünf Meter freigegeben. Um die für einen so großen Ort mehr als primitiv ansprechende Badegelegenheit einigermaßen für Erwachsene benutzbar zu machen, hat sich die Gemeinde entschlossen, noch in diesem Jahr einen 21 Meter langen Badeschuppen mit je fünf Zellen an jedem Ende zu errichten. Außerdem sind eine Kleideraufbewahrung, ein Aufenthaltsraum für den Badeaufseher und auch Abortanlagen vorgesehen.

Die Dampferfahrt des NSG. Kraft durch Freude am Sonntag nach Nieder-Kränig hat bei allen Teilnehmern lebhaften Anklang gefunden. Die meisten Teilnehmer machten diese genussreiche Fahrt oderaufwärts, die dem naturverbundenen Menschen unvergessliche Eindrücke zu geben vermag, zum erstenmal. So war auch der mehrstündige Aufenthalt in Nieder-Kränig und dem „Waldkater“, in Gartz und in Gartzer Schrey ein Erlebnis, das durch das prächtige Sonnenwetter noch besonderen Reiz erhielt. Ein Wasser- und Sonnenbad wurde nicht versäumt, und so herrschte denn auch auf der Rückfahrt auf Deck bei den Klängen der Bootskapelle eine frohe Stimmung, die als Ausdruck seelischer und körperlicher Loslösung vom Werktag zu werten waren.

Altersjubilare. Frau Johanna Gromanowski, geb. Damrath, Elsässer Str. 14, begeht heute ihren 75. Geburtstag. Witwe Emma Kleinke, geb. Knorr, Weisenstr. 1, feiert heute ihren 72. Geburtstag.

Schnittwunden an der rechten Hand zog sich Mittwoch Vormittag um 11 Uhr der achtjährige Waldemar Genschow vor einem Kolonialwarengeschäft am Kaiser-Friedrich-Platz zu, als er mit einer Flasche in der Hand auf dem Bürgersteig stolperte. Ein zufällig in dem Geschäft anwesender … Notverband an, so daß der  … Blutverlust davonkam.

28.05.1937

Der BDM. Podejuch tritt zum Jugendfest in Finkenwalde am Sonntag, dem 30. Mai, in Bundestracht um 7.45 Uhr am Kaiser-Friedrich-Denkmal geschlossen an.

Anträge auf verbilligten Wasserbezug für Gartenbauzwecke sind bis zum 1.6. bei den Gemeindewerken einzureichen. Vordrucke sind dort erhältlich.

Bezugsscheine für Margarine. Um irrige Auffassungen zu begegnen gibt der Bürgermeister bekannt, daß die Bezugsscheine nur Gültigkeit für Konsummargerine zum Preise von 63 Pf. haben. Diese Sorten erhalten die Unterstüztungsempfänger zum verbilligten Preise und die minderbemittelten Volksgenossen unverbilligt. Für Minderbemittelte sind für die Zuteilung folgende Einkommenshöchstgrenzen festgelegt: Alleinstehende 70 Mark, Ehepaare ohne Kinder 100 Mark, Ehepaare mit einem Kind 130 Mark, mit zwei Kindern 155 Mark, mit drei Kindern 182 Mark, mit vier Kindern 200 Mark, mit fünf Kindern 215 Mark und mit sechs Kindern 230 Mark monatlich.

Der Übungsabend der Musik- und Singgruppe der NS Gemeinschaft Kraft durch Freude wird am Mittwoch, dem 2. Juni, ausnahmsweise um 20 Uhr abgehalten, und zwar im Hause Friedensburger Straße 32, 19.45 Uhr treffen sich alle am Kaiser-Friedrich-Platz.

Die Straßenerhöhung an der Finkenwalder Grenze ist jetzt abgetragen und die Pflasterarbeiten bis an den Zementtunnel herangeführt worden. Da dessen Sprengung aus Rücksicht auf Kabel nicht durchgeführt wurde, wird der feste Zementguß mit Hämmern zertrümmert. Die Wegstrecke Friedensstraße-Finkenwalder Grenze wird erst in zehn bis vierzehn Tagen vollendet sein. Anschließend an den Radfahrweg in Finkenwalde wird auch die Dammer Straße einen Weg für Radfahrer erhalten. Geplant ist, neben diesem auch einen breiten Bürgersteig zu schaffen.

28.05.1937

Doch noch gefasst. Vor Monatsfrist wurden einem Geschäftsmann am Kaiser-Friedrich-Platz aus der Ladenkasse 7 Mark gestohlen. Der Dieb hatte noch die Frechheit, den Bestohlenen in seiner Wohnung um eine Auskunft zu bitten. Jetzt wurde in Rosengarten ein gewisser Lange aus Jasenitz beim Diebstahl erwischt und festgenommen. Die Polizei stellt Lange auch dem Geschäftsmann aus Podejuch gegenüber, der den Dieb sofort wieder erkannte. Der Einbrecher, der eine Anzahl Geld- und Wäschediebstähle ausgeführt hatte, wurde dem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Der Wasserverbrauch der Gemeinde Podejuch hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Während im Mai 1936 täglich 500 Kubikmeter an die Verbraucher abgegeben wurden und der Monatsverbrauch 15000 Kubikmeter erreichte, sind im Mai 1937 täglich 1175 Kubikmeter und im ganzen Monat rund 30000 Kubikmeter Wasser an die Verbraucher geliefert worden. Diese enorme Steigerung des Verbrauchs bedingte höchste Anforderungen an das Wasserwerk und machte im Hinblick auf die im Hochsommer zu erwartende erneute Mehrbelastung die Bohrung eines dritten Brunnens notwendig. Während die Pumpen des alten Brunnens eine Stundenleistung von je 40 Kubikmeter haben, arbeitet der neue mit einer Stundenleistung von 80 Kubikmeter. Diese glückliche Anbohrung einer gewaltigen Wasserader auf dem Nadlerschen Grundstück an der Waldstraße beseitigte die befürchteten Schwierigkeiten in der Wasserlieferung und gab der Gemeindeverwaltung die Möglichkeit zur Senkung des Wasserpreises für Gartenbaubetriebe. Im Vorjahr betrug der ermäßigte Preis 20 Pf. für den Kubikmeter, in diesem Jahr dagegen 10 Pf.

Der Fischerverein feiert am  … Gegenwart sollen alte Fischertänze aufgeführt werden. Am heutigen Sonntag werden die Fischer nach alten Noten, die im Besitz der Musikerfamilie Dittmann sind, die Tänze mit Rosenquadrille, „Kiek in den Busch“ usw. zum erstenmal wieder einüben.

Im Rahmen der Osthilfe sind auch für die Gemeinde Podejuch Mittel von der Reichsregierung zwecks Senkung der Realsteuern zur Verfügung gestellt worden. Im Gemeindehaushaltsplan 1937 sind diese Beträge bereits berücksichtigt worden. Sie sind für die Gemeinde-Grundvermögensteuer II mit 375, für die Gewerbesteuer nach Kapital mit 103 und für die Gewerbesteuer nach dem Ertrage mit 1165 Mark eingesetzt worden.

Die NSG. Kraft durch Freude wandert am Sonntag, dem 6. Juni, unter Führung des Ortswalters Stübs um 7 Uhr vom Kaiser-Friedrich-Denkmal aus über die Mittelmühle, Hökendorf zu den Zittelmannschen Eichen und zum Kolower Weg. Der Rückweg erfolgt über Kolow und Aussichtsturm zur Pulvermühle. Ein Freibad in einem Buchheidesee ist vorgesehen.

02.06.1937

Auf dem Standesamt wurden vom 16. bis 31. Mai 7 Geburten (6 Knaben, 1 Mädchen), 2 Sterbefälle, 3 Eheschließungen und 5 Aufgebote verzeichnet. Ein Knabe wurde geboren dem Arbeiter Leddin, dem Arbeiter Seeger, dem Reichsbahngehilfen Giese, dem Architekten Bock, dem Stellmacher Garbrecht und dem Arbeiter Jensch. Ein Mädchen wurde dem Tischler Nase geboren. Gestorben sind Klaus Leddin (2 Tage) und D. Karl Goßner (75 Jahre). Die Ehe schlossen Betriebsleiter Kurt Dennstedt, Podejuch, mit Martha Salzmann, Ing. Werner Schmidt, Stettin, mit Else Heller-Wendland, Unterarbeiter Kurt Prochnow, Augustwalde, mit Fanni Frennschock, geb. Klasen, Podejuch. Aufgeboten wurden Rudolf Weißner, Podejuch, mit Martha Schröder, Podejuch. Werner Schmoldt, Podejuch mit Irmgard Stolzenburg, Franz Drost mit Gertrud Steinhösel, Podejuch, Rudolf Kwandt, Podejuch, mit Ruth Dietrich, Templin.

Der Jugendluftschutztag wird durch Vereinbarung der Gemeindegruppe Podejuch des RLB, und der Standortführung der HJ, zu einer Aufklärungsarbeit für die gesamte Podejucher Jugend ausgestaltet werden. Die Jungmädelschaft tritt heute um 16 Uhr, das Jungvolk um 17 Uhr, BDM, HJ und Marine-HJ sowie Motor-HJ, um 20 Uhr auf dem früheren Arbeitsdienstlager an. Die Veranstaltung liegt in Händen des Ausbildungsleiters, der Gemeindegruppe Podejuch, Obertruppmeister Schürdt, der durch Vorträge und Vorführungen die Jugend mit dem Aufgabengebiet des Luftschutzes vertraut machen wird. In unermüdlicher Kleinarbeit hat der Werbewart der Gemeindegruppe, Obertruppmeister Edeler, eine Luftschutzausstellung geschaffen, die der Jugend und den Einwohnern wirkungsvoll die gesamten Aufgaben des Luftschutzes vor Augen führen wird.

Die Monatsversammlung der NSKOB in der Waldhalle eröffnete Obmann Pg. Wilke mit einer Ehrung für die durch den feigen bolschewistischen Mordüberfall ums Leben gekommenen Kameraden des Panzerschiffes „Deutschland“. Es wurde bekanntgegeben, daß am 31. Juli und 1. August in Berlin ein Reichstreffen der Frontsoldaten und Kriegsbeschädigten stattfindet, bei dem die Teilnehmer im Olympiastadion internationale Wettkämpfe erleben. Den Abschluss des Treffens wird eine Aufführung auf der Dietrich-Eckart-Bühne bilden. Kamerad Adam, Podejuch, sprach über Fronterlebnisse.

Baugenehmigungen wurden im Mai erteilt: Monteur Lange, Wohnhaus in der Hultschiner Straße; Schlosser Ritter, Garagen Oberschlesische Straße 13; Arbeiter Rasch, Überdachung der Treppenaufgänge Posener Straße 4; Arbeiter Müller, Verandabau Fischerstraße 9; Milchhändler Zehm, Garage Kaiser-Friedrich-Straße 10a; Hausbesitzerin Dittmar, Garage Bahnhofstraße 34; Rhenania-Ossag, Tankstelle mit zwei Säulen Dammer Straße; Landwirt Grams, Ausstockung des Stallgebäudes Fabrikstraße 10; Seemann Wille, Straßenzaun Schleswiger Straße; Bäckermeister Pieper, Wellblechgarage Friedensburger Straße Nr. 34; Kaufmann Zabel, Straßenzaun Weichselstraße; Tischler Bleeck, Werkstattumbau zu Wohnzwecken An der Beeck 2; Fleischermeister Köhn, Türvorbau Waldstraße 46; Wassersportverein Podejuch Bootshaus an der Großen Reglitz; Witwe Martha Fahrenholz, Straßenzaun Schillerweg 9; Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Stettin, Straßenzaun in der Bahnhofstraße.

03.06.1937

Podejucher Pioniere bauen eine Ihna-Brücke

Bei Klempin in der Nähe von Naugard bauten Podejucher Pioniere im Laufe des Mittwoch eine Brücke über die Ihna, die eine 50 Jahre alte Brücke ersetzen soll und den Ausliegern beim Heueinfahren sicher willkommene Dienste leisten wird.

03.06.1937

Den 75. Geburtstag beging am Dienstag Frau Minna Schulz, geb. Bölter, Friedensstraße 5, in seltener Rüstigkeit.

Die Auslegung der Pläne der Reichsautobahn, Oberste Bauleitung, Stettin, betreffend Änderungen beim Bau der Reichsautobahn Berlin-Stetin erfolgt in der Zeit vom 31. Mai bis einschließlich 5. Juni von 8 bis 15 Uhr im Landratsamt des Kreises Randow, Stettin, Karkutschstraße 7, Zimmer 6. Einwendungen von Beteiligten im Umfange ihres Interesses gegen die Pläne können dort angebracht werden.

06.06.1937

Die NSG. Kraft durch Freude führt ab sofort Schwimmlehrgänge durch. Die Übungsstunden finden montags von 18 bis 20 Uhr und mittwochs von 16 bis 18 Uhr statt. Für Erwachsene und Kinder beträgt die Teilnehmergebühr für den fünfstündigen Lehrgang 1 Reichsmark. - Am Sonntag, 13. Juni, veranstaltet die NSG. Kraft durch Freude eine Dampferfahrt nach Swinemünde. Fahrtkosten 1,30, Kinder 0,80 RM. Kinder unter 4 Jahren frei. - Es wird noch mals auf die Sonderfahrt nach Berlin am 13. Juni hingewiesen. Die Kosten einschließlich Besichtigung der Ausstellung „Gebt mir vier Jahre Zeit!“ und einer Karte für eine Sonderveranstaltung betragen 4,70 Reichsmark. Karten und Anmeldungen beim Ortswart Stübs, Dammer Straße 6, und dem Volksgenossen Ernst Krüger, Lilienthalweg 8.

Tödlich verunglückt ist am 2. Juni der viele Jahre lang in Podejuch ansässige Konditormeister Rudolf Krengel, der Dammer Straße 17 wohnte. K., der Jahre hindurch in der Bahnhofsgaststätte beschäftigt war, hatte sich vor kurzer Zeit in Dresden selbständig gemacht. Bei Arbeiten in seiner neuen Wohnung stürzte er so unglücklich, daß er sich das Genick brach.

Die Mütterberatungsstunde der Schwesternstation findet am Montag von 14 bis 16 Uhr im Schwesternhaus Bergstraße Nr. 21 statt.

Das Forstamt Podejuch verkauft öffentlich am Montag, dem 14. Juni um 9.30 Uhr in der Podejucher Waldhalle 21 Buchenstämme der Klassen 3-6, 813 Stück Stangen der Klassen 1a und 3b, an Brennholz Buchen- und Kiefernscheite und Buchenknüppel nach Vorrat und Bedarf.

Übungsstunde für die Samariterinnen von Podejuch und Sydowsaue wird am Montag um 20 Uhr im Heim des Sanitärshalbzuges Podejuch, Fabrikstraße 3, abgehalten.

08.06.1937

In der Gründungsfeier der Ortsgruppe Podejuch des Reichsluftschutzbundes fand das Richtfest des Brandübungshauses und die Übergabe des Grundstückes durch Bürgermeister Pg Dr. Unger statt. Luftschutzführer Pg. Schulz begrüßte die Gäste und den Ortskreisführer Köhn, Stettin. Besonders dankte er der Bevölkerung und dem Gemeindeleiter für die zur Verfügung gestellten Mittel und legte die bisherige Tätigkeit der Gemeindegruppe Podejuch dar. Obertruppenmeister Edeler führte Gäste und Amtsträger durch die Ausstellung, in der eine durch den Werbewart hergestellte Modellstadt die Aufgaben des zivilen Luftschutzes veranschaulicht. Der Ausbildungsleiter Schürdt gab Erklärungen über Beschaffung von Luftschutzgeräten und behelfsmäßigen Einrichtungen. In dem neueingerichteten Ausbildungsraum wurde die Göringrede gehört. Ein Kameradschaftsabend im Reglitz-Garten beschloß die Feier.

Eine außerordentlich starke Bautätigkeit hat auch in diesen Jahren in den verschiedenen Ortsteilen eingesetzt. So sind vom 1. Januar bis 31. Mai d. J. 20 Wohnhäuser fertiggestellt oder in Angriff genommen worden. Wie in den Vorjahren ist außerdem mit einer vermehrten Bautätigkeit in den Sommer- und Herbstmonaten zu rechnen. Maßgebend ist die starke Nachfrage nach Wohnungen von außerhalb, ist doch die Einwohnerzahl vom 1. Januar 1931 (Anm. wahrscheinlich 1937)  bis zum 31. Mai 1937 um 100 gestiegen, so daß die Einwohnerziffer jetzt 8521 (ohne Wehrmacht) beträgt.

09.06.1937

Ehepaar muß ins Gefängnis. Durch Urteil des Amtsgerichts in Stettin wurde ein 35 Jahre alter Mann aus Bodenberg, der früher in Podejuch wohnte, wegen wissentlicher falscher Anschuldigung und verleumderischer Beleidigung zu fünf Monaten Gefängnis, seine Frau wegen des gleichen Deliktes zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Beide hatten über zwei Forstbeamte aus Podejuch in der Öffentlichkeit ehrenrührige Dinge erzählt, die sich als völlig aus der Luft gegriffen herausstellten.

Eine öffentliche Kundgebung der DAF. findet am Freitag, um 20.30 Uhr, in der Gaststätte Fuchs statt, in der Kreisschulungswalter Pg. Leggewie, sprechen wird. Alle Volksgenossen sind herzlich eingeladen.

Der Gemeinderat Pg. Ernst Jobs hat sein Amt als Gemeinderat, das er viele Jahre hindurch innehatte, mit Rücksicht auf sein Alter niedergelegt.

Vom Kraftwagen erfasst wurde am Montag früh der Schneider Albert Neumann, Friedensburger Str. 12, als er in der Falkenwalder Straße in Stettin auf ein Grundstück einbog. Neumann zog sich beim Sturz, eine erhebliche Kopfverletzung zu und wurde ins Krankenhaus Bethanien gebracht. Sein Fahrrad wurde zertrümmert.

Die neuen Fischereischeine werden am 15. Juni ausgegeben. Sie gelten für die Zeit vom 1. Juli 1937 bis 30. Juni 1938 und berechtigen zum Fischfang für das Oberfischereigebiet, den Dammschen See und das Pappenwasser. Die Rückgabe der alten Scheine muß bis zum 10. Juni bei der Fischereiaufsichtsbehörde erfolgen.

Bei der Schweinezählung am 4. Juni wurden in 196 Haushaltungen 139 Mastschweine, 206 Jungschweine, 52 Ferkel und 3 Zuchtsauen, insgesamt 400 Tiere, festgestellt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Schweine um 52 erhöht, während die Anzahl der schweinezüchtenden Haushaltungen sich um 28 vermehrte.

15.06.1937

Der Betriebsausflug den die Gemeindeverwaltung und die Gemeindewerke am Sonnabend mit dem Motorschiff „Bad Jungfernberg“ nach dem Haffbad Ziegenort unternahmen, wird für die etwa 100 Mann starke Gefolgschaft eine bleibende freudige Erinnerung bedeuten. Für jede Annehmlichkeit am Deck war gesorgt, und das mit künstlerischer Virtualität gespielte Schifferklavier zog immer wieder in seinen Bann. In der „Haffkante“ setzte bald ein munterer Wettbewerb im Schießen ein, während die Frauen im Vogelstechen wertvolle Preise errangen. Nachmittags wurde das mit Spannung verfolgte Fußballspiel „Tinte gegen Koks“ – Gemeindeverwaltung gegen Gemeindewerke – ausgetragen, das nach heißem, aber ritterlichen Kampf Tinte mit 7:2 gewann. Frohe Arbeit gibt frischen Appetit, und so mundeten Kaffe und Kuchen denn auch ganz vorzüglich. Ein erfrischendes Bad im Haff und ein Sonnenbad taten ein Übriges zum fröhlichen Wochenende. Punkt 10 Uhr abends legte der Dampfer ab und brachte Menschen zurück, die nach einem Jahr der Pflichterfüllung einen Tag der Freude erlebt haben.

In der öffentlichen Kundgebung am Mittwochabend 20.30 Uhr in der Waldhalle spricht Pg. Bremer, Stargard, über die Aufgaben des Bundes Deutscher Osten.

17.06.1937

Ein Sonderappell des Reichsluftschutzbundes fand Montag abend im Ausbildungsraum der Gemeindegruppe statt, zu dem die Amtsträger und Amtsträgerinnen und auch Kreisgruppenführer Uwe erschienen waren. Die Aufbauarbeit in der Gemeindegruppe Podejuch wurde durch den Ortsgruppenführer Pg. Schulz kurz umrissen. Der besonders gute Stand der Gemeindegruppe wurde durch den Kreisgruppenführer lobend anerkannt. Er gab bekannt, daß der Ortswerbeleiter Kamerad Edeler zum Kreisgruppenwerbeleiter Randow ernannt worden ist. Für ihn übernimmt Kamerad Edelbauer das Werbeleiteramt in der Gemeindegruppe. Bis zum 1. August sollen alle Blockhelferinnen an die Kreisgruppe gemeldet werden. Die Schulung in der Gemeindegruppe setzt wieder im August ein. Am 21. August wird eine Mondscheinfahrt nach Bergland durchgeführt. Am Schluß der Zusammenkunft wurde die Luftschutzausstellung besichtigt.

Die Musterung der Dienstpflichtigen des Geburtsjahrganges 1917 aus der Gemeinde Podejuch findet am Montag, 8. Juli, im Gasthof Jahnke, Altdamm um 7.30 Uhr vormittags statt. Am 9. Juli stellen sich im selben Gasthof diejenigen Dienstpflichtigen, die in der Zeit vom 1. April 1915 bis 31. März 1916 geboren sind und bei der Musterung den Entscheid tauglich I oder II erhalten haben. Außerdem stellen sich am 9. Juli an gleicher Stelle alle zurückgestellten Dienstpflichtigen der Geburtenjahrgänge 1914, 1915 und 1916, deren Zurückstellung abgelaufen ist.

Die NSG. Kraft durch Freude fährt am Sonntag, 20. Juni mit der Bahn nach Stargard und macht eine Wanderung durch das Krampehltal. Fahrtkosten 1,50 Mark. Abfahrt ab Finkenwalde 6.49 Uhr. Der Abmarsch vom Kaiser-Friedrich-Denkmal erfolgt um 6 Uhr. Die Anmeldungen sind spätestens bis Freitag, 18. Juni, beim Ortsverwalter Stübs, Dammer Straße 6, vorzunehmen.

Auf dem Holztermin des Forstamtes Podejuch am Montag in der „Waldhalle“ wurden 813 Meter Fichtenstangen versteigert. Es wurden gezahlt für Stangen der Klasse Ia 1,10, Ib 1,-, IIa 1,60 - 2,-, IIIa 1,80, IIIb 2,25 – 3,- Mark; Buchenfelgenholz erzielte 9 Mark für das Raummeter; außerdem kamen 21 A-Stücke Buchenstämme mit 20,5 Festmeter, Klasse III-VI zum Verkauf. Beim Verkauf des Brennholzes wurden folgende Preise erzielt: Eichenscheite 6,50 – 7,-, Eichenknüppel 5-6, Eichenreiser 1. Klasse 3,50 – 4,-, Buchenscheite 8 – 8,30, Buchenscheite-Anbruch 6,50, Buchenknüppel 5,20 – 6,-, Buchenreiser 1. Klasse 4,-, Kiefernscheite 6,30, Kiefernscheite-Umbruch 5 bis 5,30, Kiefernknüppel-Anbruch 2,60, Kiefernstangenreiser 1,50 – 1,90 Mark für das Raummeter. Der Termin war gut besucht.

Ein Werbeabend für die Motor-HJ fand Dienstag abend in der Gewerblichen Berufsschule statt. Einleitend wies der Leiter der Berufsschule, Pg. Reinke, auf die Wichtigkeit der Ausbildung der Jugend im Kraftfahrwesen hin. Der Standortführer der Motor-HJ., Meier zu Drewer, stellte in seinem Vortrag die Notwendigkeit intensivster Werbung heraus. Gelegenheit zur Ausbildung im Kraftfahrwesen ist durch den Eintritt in die Motor-HJ gegeben. Die Ausbildung wird vom NSKK[10] und in Lehrwerkstätten durchgeführt. Motor-HJ, NSKK und Berufsschule werden auch in Podejuch eine solche Lehrwerkstätte einrichten. Der Referent wies dann auf das Lager der Motor-HJ in Swinemünde hin, das im Juli stattfindet.

18.06.1937

Die Filmvorstellung am Mittwochvormittag zeigte den vier oberen Klassen die staatspolitischen Filme „Tag der Freiheit“ und „Wolkenstürmer“. An der Vorstellung, die von den jugendlichen Besuchern mit Begeisterung aufgenommen wurde, nahmen auch die oberen Klassen der Finkenwalder Gemeindeschule teil.

Ein neues Glockengeläute ist für die Podejucher Kirche auf Beschluß des Gemeinderates in Auftrag gegeben worden. An Stelle der bisher vorhandenen zwei Kirchenglocken wird das neue Geläut drei Bronzeglocken im Gewicht von 1600, 930 und 660 Kilogramm umfassen, die auf das Geläut der Nachbarkirche in Sydowsaue in D, F und G abgestimmt sind. Zum Erntedankfest soll das Geläut fertiggestellt sein.

Wolkenbruchartiger Regen ging am Mittwochvormittag gegen 10 Uhr nieder und verursachte in der Bahnhofstraße und Fabrikstraße starke Überschwemmungen, die den Verkehr vorübergehend sperrten. Da die abschüssigen Straßen ein sehr starkes Gefälle haben, wurden große Sand- und Schmutzmassen in die unteren Straßen mitgeführt und dadurch die Gullys verstopft. In der Bahnhofstraße und in der Fabrikstraße füllten die Wassermassen an den Straßenkreuzungen die gesamte Straßenbreite, ebenso die Bürgersteige und Vorgärten. Auch der Kanal des Kabels wurde überschwemmt und musste leergepumpt werden. Die Gemeindeverwaltung ließ an den gefährdeten Stellen sofort Abhilfe schaffen, so daß größerer Schaden nicht entstanden ist.

Die Straßenarbeiten in der Dammer Straße werden mit allem Nachdruck bis zur Bergstraße vorwärts gebracht, um den Umleitungsverkehr sobald wie möglich auszuschalten. Mit Fertigstellung der Gesamtstrecke von der Finkenwalder Grenze bis zur Bergstraße ist bis Ende nächster Woche zu rechnen.

18.06.1937

Auf dem Standesamt wurden in der Zeit vom 1. bis 15. Juni drei Geburten (zwei Knaben, ein Mädchen), vier Todesfälle, vier Eheschließungen und zwei Aufgebote eingetragen. Ein Knabe wurde geboren dem Baumeister Wenholt und dem Malermeister Gebhardt, eine Tochter wurde geboren dem Arbeiter Lust. Gestorben sind Elise Breßler (46 Jahre), Anna Klündel (64), Maria Diedrich, geb. Panske (74), und Kind Claas Wenholt. Die Ehe schlossen technischer Kaufmann Walter Kauffmann, Podejuch, mit Margarete Bose, Podejuch, Autoschlosser Alfred Jeschke, Finkenwalde, mit Ilse Labes, Podejuch, Schuhmacher Werner Moldt, Podejuch, mit Irmgard Stolzenburg, Podejuch. Aufgeboten wurden Reichsbahnoberlademeister Lenz, Podejuch mit Marie Karr, Podejuch, Unterfeldwebel Max Bieth, Podejuch, mit Maria Muhß, Podejuch.

Die Gemeindekasse ist am Montag, den 21. Juni, bis einschließlich Mittwoch, den 23. Juni, wegen des Monatsschlusses geschlossen.

Das Deutsche Frauenwerk, Ortsgruppe Podejuch, veranstaltet am Sonnabend, um 20 Uhr, in der Waldhalle ein Frühlingsfest mit Tombola, Konzert und Tanz, zu dem die Bevölkerung herzlich eingeladen ist.

In der öffentlichen Monatsversammlung der NSDAP in der Waldhalle teilte Ortsgruppenleiter Pg. ?iebke (?) mit, daß der Pg Kühl die Ortsgruppenpropaganda übernommen habe. Als Ortsgruppenbeauftragter des Bundes Deutscher Osten wurde Pg. Ziehlke ernannt. Vor dem vollbesetzten Saal sprach dann Pg. Brehmer, Stargard, über die politische Haltung des letzten Jahrhunderts in der Ostraumwertung und stellte die Bestrebungen des BDO heraus.

23.06.1937

Die Viehseuchenentschädigungsbeiträge sind für 1937 wie nachstehend festgesetzt worden: für Rindvieh einschließlich Kälber bei einem Bestand von 1 bis 10 Stück je 30 Pfennig, von mehr als 50 Stück je 60 Pfennig. Maßgebend für die Berechnung der Beiträge ist der Viehbestand vom 3.12.1936. Das Verzeichnis liegt im Zimmer 3 des Gemeindeamtes zwei Wochen lang zur Einsicht für die Pflichtigen aus.

Die Pflasterungsarbeiten in der Oberschlesichen Straße vom Friedhof bis zur Danziger Straße sind fertiggestellt. In der Bahnhofstraße sind die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt von der Sydowsauer Grenze bis zur Manteuffelstraße durchgeführt. Ebenfalls sind die Arbeiten am Bürgersteig auf der Strecke vom Bahnhof bis zur Manteuffelstraße fast beendet. Trotz der Verbreiterung des Fahrdammes und der Verlegung des Bürgersteiges war es möglich, die eine Lindenbaumreihe rechts zu erhalten. In der Dammer Straße sind die Kanalarbeiten beendet. Eine Großtankstelle mit drei Zapfstellen wird bald schon die Benzinversorgung sicherstellen.

Die Sommerferien sind für die Gemeinde Podejuch mit den Ferien der Stadt Stettin gleichgelegt worden. Sie beginnen am Freitag, dem 25. Juni. Der Unterricht beginnt wieder am Donnerstag, dem 5. August stundenplanmäßig.

03.11.1937

Die Offenlegung des Planes für die zur Herstellung der Verbindungsbahn Podejuch – Altdamm zu enteignenden, in der Gemeinde Podejuch gelegenen Grundeigentums erfolgt in der Zeit vom 2. bis 9. November. Jeder Beteiligte und auch der Vorstand des Gemeindbezirks hat das Recht, Einwendungen beim Bürgermeister Pg Dr. Unger einzureichen.

Die Ortsgruppe Podejuch der NSADP hält Mittwoch abend um 20.30 Uhr in der Waldhalle ihre Mitgliedervesammlung ab.

Ein Film- und Vortragsabend des RLB. Gemeindegruppe Podejuch, wurde unter außergewöhnlich starker Beteiligung der Einwohnerschaft in der Waldhalle abgehalten. Nach Gemeindegruppenführer Pg. Schulz sprach Kreisgruppenführer Uwe zu dem Film „Volk in Gefahr“. Das Aufgabengebiet der Frau im Luftschutz wurde durch die Frauenfachbearbeiterin der Landesgruppe II, Frau Herrmann, Stettin, eingehnd behandelt. Hingewiesen wurde auf den zur Zeit in Podejuch laufenden Lehrgang für Luftschutzhauswarte unter Leitung des Kameraden Claudy im ehemaligen Arbeitsdienstlagers.

Die Pommersche Landesbühne führt am Freitagabend um 20.30 Uhr in der Waldhalle das Schauspiel „Der Reiter“ von Zerkaulen auf. Karten sind im Vorverkauf zu 1 Mark und zu 50 Pfennig in der kenntlich gemachten Geschäften erhältlich. – Die Ortsverwaltung Theaterring und Deutsches Volksbildungswerk geben jetzt die vorläufigen Mitgliedskarten aus. Die Mitglieder der NS-Kulturgemeinde werden aufgefordert, ihre Anschrift an den Ortsreferenten, Pg. Kloß, Kaiser-Friedrich-Straße 13 zu richten.

Der Haus- und Grundbesitzerverein hielt in der Gaststätte Roggow Besprechungen mit den Anliegern der mittleren Waldstraße und der Manteuffelstraße ab, in denen Bürgermeister Pg. Dr. Unger die einmalige Erhebung der Anschlussgebühren für Kanalisation und Wasserleitung begründete. Die Dringlichkeit des sofortigen Anschlusses der beiden Straßenzüge wurde anerkannt, da die dortigen Zustände aus hygienischen Gründen untragbar sind. Mit den Arbeiten wird sofort begonnen.

Die Ortsdurchfahrt wird im Zuge der Restarbeiten an den Bürgersteigen, Hausfundamenten und Gartenzäunen auf eine gleichmäßige Linie geführt werden, wenn auch die letzten noch störenden Zäune und Vorgärten in der Bahnhofstraße in den nächsten Tagen beseitigt worden sind. Die Stellen an denen die Fußgänger durch Betreten des Fahrdammes besonders gefährdet waren, werden mit einem wesentlich verbreiterten Bürgersteig versehen werden.

Alle Träger des SA-Sportabzeichens, soweit sie nicht der SA oder SS bzw. dem NSKK angehören, werden aufgefordert, sich bis zum 10. November in der Dienststelle des Sturmes 34/210, Bahnhofstraße 5, mit Besitzausweis und Leistungsbuch einzufinden. Dienststunden sind dienstags und freitags von 20 bis 22 Uhr und mittwochs von 10 bis 21 Uhr.

Auf dem Standesamt wurden vom 16. bis 31. Oktober sechs Geburten (drei Knaben und drei Mädchen), zwei Sterbefälle, sechs Eheschließungen und zwei Aufgebote eingetragen. Ein Sohn wurde geboren dem Elektriker Max Ruffert, dem Arbeiter Kurt Scholz und dem Schneider Ernst Kapschefsky; eine Tochter wurde geboren dem Gärtner Kurt Schneider, dem Arbeiter Otto Scheffler und dem Maschinenschlosser Otto Kindt. Gestorben sind Kaufmann Georg Gleifering (68 Jahre) und Rentenempfänger August Krüger (72 Jahre). Die Ehe schlossen Unteroffizier Richard Gabriel (Stettin) mit Charlotte Stahlkopf (Podejuch), Arbeiter Max Beckmann (Podejuch) mit Arbeiterin Elfriede Reichelt (Podejuch), Maler Hans Schwank (Podejuch) mit Kantoristin Trude Kersten (Podejuch), Arbeiter Hans Krüger (Podejuch) mit Arbeiterin Käthe Becker (Stettin), Unteroffizier Klausjürgen Garbers (Podejuch) mit Henny Ebel (Podejuch) und Kaufmann Gerhard Schlewitt (Stettin) mit Ilse Fröhling (Podejuch). Aufgeboten wurden Kaufmann Rudolf Lembke (Stettin) mit Ilse Niedermeyer (Podejuch) und Kaufmann Richard Braun (Podejuch) mit Elisabeth v. Fritschen, geb. Ladwig (Podejuch).

04.11.1937

Auf die Vorschriften über das Schlachten und Aufbewahren von Fischen wird von der Polizei erneut hingewiesen. Im Kleinverkauf sind diese Fische vor der Abgabe an der Verbraucher nach den Vorschriften Absatz 1 und 2 zu schlachten, sofern nicht der Käufer ausdrücklich die Abgabe der Fische in lebendem Zustand verlangt und einen für die Beförderung lebender Fische geeigneten Behälter mit genügendem Wasservorrat mit sich führt. Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung werden nach § 9 des Tierschutzgesetzes bestraft.

07.11.1937

Mit dem Kraftrad verunglückt. Der Klempnermeister Max Falkenhagen, Bahnhofstraße 13, verunglückte mit dem Kraftrad. Auf der Hinfahrt von Finkenwalde kam ihm in der Adolf-Hitler-Straße ein Kraftwagen entgegen. F. stieß mit seinem Kraftrad gegen einen haltenden ungeleuchteten Kraftwagen und zog sich beim Sturz eine Gehirnerschütterung und eine erhebliche Verletzung des Beines zu. Der Kraftwagenfahrer setzte seine Fahrt fort, ohne sich um den gestürzten Fahrer zu kümmern.

Wegen Überschreitung der Gemüsepreise wurde eine Händlerin von der Preisüberwachungsstelle Stettin auf Grund der Verordnung über das Verbot von Preissteigerung mit einer Geldstrafe belegt.

Seinen 75. Geburtstag begeht heute Arbeitsveteran Fritz Krüge, Bergstraße 4.

Der Pflichtappell des Soldatenbundes findet am 8. November 20 Uhr in der Waldhalle statt. Die Mitgliederpässe sind mitzubringen.

Am Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung versammeln sich die Parteigenossen und die Kameraden der Gliederung am Dienstag, 9. November 20.30 Uhr, zu einer schlichten Feier in der Waldhalle.

Erfolg der Pommerschen Landesbühne. Die Pommersche Landesbühne erzielte mit Zenkaulens Schauspiel „Der Reiter“, das etwa 400 Volksgenossen sahen, einen großen Erfolg. Eine große Anzahl neuer Mitglieder warb die Aufführung für den Theaterring.

10.11.1937

Ein Diebstahl wurde in den späten Abendstunden des Sonntags in der Wohnung des katholischen Kurators in der Waldstraße verübt, als dieser abwesend war. Dem Diebe, der durch ein offenstehendes Fenster im Parterre eingestiegen war, fiel eine Geldkassette mit etwa 150 Mark in die Hände.

Ihren 75. Geburtstag begeht heute die Witwe Bertha Köhler, Waldstraße 5.

Das Deutsche Rote Kreuz, Vaterländischer Frauenverein, hält Donnerstag ab 15 Uhr im Schwesternheim in der Bergstraße einen Handarbeitsnachmittag ab.

12.11.1937

Das Fest der goldenen Hochzeit feiern heute Arbeiterveteran Hermann Spickermann und Frau Auguste, geb. Gatzke, Waldstraße 5. Der 83 jährige Jubilar ist 49 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und war 25 Jahre hindurch als Bandmacher in der Ritterschen Fassfabrik tätig. Am Ehrentag wird dem Jubelpaar neben der Ehrenurkunde der preußischen Staatsregierung und einem Geldgeschenk ein Glückwunschschreiben des Führers überreicht werden.

Die Vereidigung der Rekruten des Standortes Podejuch findet am Sonnabend auf dem Kasernenhof des Pionierbataillons 2 um 7.45 Uhr statt. Die Einwohnerschaft hat freien Eintritt zu dieser Feierstunde.

Eine Herrenarmbanduhr ist am Mittwoch von einem jugendlichen Einwohner vor dem Postamt Podejuch gefunden und auf dem Polizeibüro als Fundsache abgegeben worden.

Das Kleingartengelände an der Finkenwalder Grenze ist mit 22 Parzellen restlos vergeben worden. Berücksichtigt konnten nur Podejucher Interessenten werden, da die Gemeinde das Gelände als Entschädigung für die jetzigen Kleingärten an der Waldstraße erworben hat. Die Nachfrage ist so groß, daß 20 Bewerber vorläufig leer ausgehen mussten. Im nächsten Jahre wird der angrenzende Obstgarten, ebenfalls parzelliert werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß durch Aufschüttung des hinter dem Kleingartengelände gelegenen Weisenplanes schon im nächsten Jahr weitere Parzellen hinzukommen. Die Vergebung soll durch Verlosung erfolgen. Eine Besichtigung des Geländes durch den Stadtgruppenführer Vogelsang, Stettin, und durch Sachberater ist bereits erfolgt. Durch die Kolonie wird ein drei Meter breiter Weg geführt, so daß die Parzellen eine Tiefe von 28 Meter erhalten. Die Wahl der zu pflanzenden Obstbäume ist bereits getroffen worden.

14.11.1937

Gehorsam und Tapferkeit gelobt

Vereidigung des Standortes Podejuch – Rechte Pioniere, würdig der Tradition

Sonnabend Vormittag wurden in einer eindringlichen Feier die Rekruten des Standortes Podejuch durch den Standortältesten, Oberstleutnant Hermann. auf den Führer und Obersten Befehlshaber de Wehrmacht vereidigt.

In einem weiten, nach vorn geöffneten Viereck waren die beiden Pionierbaitallone des Standortes mit den beiden Zügen unter Gewehr und der Musik auf dem rechten Flügel angetreten, als pünktlich um 7.45 Uhr Oberstleutnant von Schlieben, Pi.-Batl. 42, dem Standortältesten die Truppe meldete. Oberleutnant Herrmann schritt die Front der Vereidigungsparade ab. Straffen Schrittes marschierte dann die Fahnenabordnung mit der Fahnde des 2. und der Standarte des 42. Bataillons ein und nahm rechts und links dem Feldaltar Aufstellung. Der Choral „Lobe den Herren …“ leitete über zu Ansprachen der Pfarrer beider Konfessionen und des Standortältesten.

Heerespfarrer Pagel wies auf die hohe, gottverpflichtende Bedeutung des Eides hin, der den Soldaten in eine Gemeinschaft stelle, die auch zum letzten Opfer bereit sein müsse. Daß der Fahneneid das Bekenntnis zum Vaterland, die Treue zum Führer und das Vertrauen zu Gott einschließe, das war die Deutung, die Heeresoberpfarrer Kostorz dem verpflichtenden Schwur gab. Oberleutnant Herrmann mahnte die Rekruten, die jetzt zwei Jahre Waffenhandwerk als erste Probe auf den Eid vor sich hätten, sich als rechte Pioniere würdig der Tradition zu erweisen. Der Eid binde aber auch, die Probe in der Gefahr, unter Einsatz des Lebens zu bestehen.

Der Präsentiergriff klirrte, und feierlich hallte der Schwur der jungen Soldaten über den Kasernenhof. Einzelne Rekruten nur konnten die Linke auf die Fahnen legen, aber alle sprachen mit erhobener Rechten den Schwur nach, Gehorsam und Tapferkeit gelobend …

Der Gruß an den Führer und die Nationalhymnen beendeten die Feier, die auch jeden Podejucher Rekruten eine bedeutungsschwere Stunde war.

14.11.1937

Die Pflasterung des Binower Weges von der Waldhalle ab bis zum Grundstück Drews wird am Montag in Angriff genommen. Damit wird ein langgehegter Wunsch der Anlieger und der Holzfahrer erfüllt, da der untere Teil des Weges bei dem abschüssigen Gelände stets mit Schwemmland aufgefüllt wurde und geradezu ein Verkehrshindernis darstellte.

Die Mütterberatungsstunde wird am Montag, von 14 bis 16 Uhr im Heim der Schwesternstation in der Bergstraße abgehalten. Alle Mütter werden unentgeltlich beraten.

Die Grünanlage an der oberen Waldstraße ist jetzt fertiggestellt worden. Eingefaßt wurde die gesamte Anlage mit einer Ligusterhecke, als Hintergrundbepflanzung wurde Jasmin gewählt, während die Freiflächen Cydonienbepflanzung erhielten. Die in Dreieckform angelegte Rasenfläche wurde durch Einsetzen von Birkenstämmen eindrucksvoll gestaltet. Krokusse in vielen Farben werden im Frühjahr die Grünfläche zieren. Als Frühjahrsbepflanzung sollen Stauden, immergrüne Gehölze und Rosen angepflanzt werden, so daß wiederum an einer Stelle des Ortes, die in früheren Jahren ein trostloses Bild bot, ein schmucker Platz entstanden ist, der das Auge erfreut und zum Rasten einladet.

16.11.1937

Die Mitgliederversammlung des Fischervereins, die Montag unter Vorsitz des Vereinsleiters Kleinke in der Gasstätte Fuchs stattfand, beschäftigte sich hauptsächlich mit der Frage des Fischverkaufs nach den gesetzlichen Richtlinien. Nach Rücksprache mit dem Fischereifachverständigen Dr. Krämer, Stettin, und Bürgermeister Pg. Dr. Unger sind als widerstandsfähige Fische Aale, Barsche, Plötze und Bleie anerkannt worden. Diese Fischarten dürfen – mit feuchtem Tuch bedeckt – lebend in Körben verkauft werden, während Zander und Hecht fortan bei der Landung am Staden durch die Fischer getötet werden müssen. Da die Fänge in kurzer Zeit im Ort durch die Fischfrauen umgesetzt werden, bestehen keine Befürchtungen bezüglich der Frische der Ware. Die Verkäuferinnen müssen einen Ausweis des Fischereivereins mit sich führen, der beim Vereinsleiter unverzüglich anzufordern ist. – Verbilligtes Gasöl wird den Fischern auch in diesem Jahre von der Landesbauernschaft überlassen.

Die NSB Sprechstunde „Mutter und Kind“ wird heute (Dienstag) vormittags von 10 bis 11 Uhr in der Geschäftsstelle der NSB-Waltung in der Fischerstraße abgehalten.

Das Fest der silbernen Hochzeit feiern heute die Eheleute Gustav Frick und Frau Herta, geb. Zehm, Klosterstraße 3.

17.11.1937

Das Deutsche Rote Kreuz vom Vaterländischen Frauenverein hält Donnerstag Nachmittag um 15 Uhr im Schwesternheim in der Bergstraße eine außerordentliche Versammlung ab.

Der Betriebsbesichtigung der Gemeindewerke am Sonntag durch die NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude ging ein Vortrag des Bürgermeisters Pg. Dr. Unger im Versammlungsraum der Schule vorauf, in dem die Probleme der Energieversorgung dargelegt wurde. Beim Gang durch die Werke führte Betriebsingenieur Pg. Thölstedt technische Einzelheiten vor. Stieg doch die Bevölkerungsziffer in den letzten drei Jahren um 1600 auf 8600 Einwohner. Die Gasabgabe beträgt jetzt jährlich 700.000 Kubikmeter, wozu 1800 Tonnen Kohlen benötigt werden, die zur Zeit in sechs Kammern verarbeitet werden. Die Leistungsfähigkeit des Gaswerkes  ist durch die Verbesserung des Ofens und der Verwendung einer Förderschnecke erhöht worden, so daß die Mehrbeanspruchung an Energie dadurch ausgeglichen ist.

21.11.1937

Auf dem Standesamt wurden in der Zeit vom 1. bis 15. November 11 Geburten (7 Knaben und 4 Mädchen), 2 Sterbefälle, 4 Eheschließungen und 5 Aufgebote in die Register eingetragen. Ein Sohn wurde geboren dem Arbeiter Otto Schuldt, dem Steinträger Rudolf Marquardt, dem Arbeiter Georg Stüwer, dem Monteur Georg Draeger, dem Schmied Ernst Biermann, der Sekretärin Charlotte Froehlich und der Arbeiterin Hildegard Bischoff. Eine Tochter wurde geboren dem Arbeiter Hans Freese, dem Decksmann Richard Zimmermann, dem Tischler Helmuth Arndt und dem Arbeiter Bernhard Suckow. Gestorben sind Witwe Emilie Klotz (73 Jahre) und das Kind Jörg Fechtner (2 Wochen). Die Ehe schlossen Obertruppenführer Helmut Wenzel, Pasewalk, mit Arbeiterin Helma Thurow, Podejuch, Reichsbahnarbeiter Ewald Lemke, Angermünde, mit Charlotte Kleinke, Podejuch; Kaufmann Rudolf Lembke, Stettin mit Ilse Niedermeyer, Podejuch; Kaufmann Richard Braun, Podejuch, mit Elisabeth von Fritschen, geb. Ladwig. Aufgeboten wurden Waagenschlosser Hand Hardt, Stettin, mit Schneiderin Margarete Stranz, Podejuch; Unteroffizier Hans Laabs, Podejuch, mit Schneiderin Ursula Wandtke, Ruhnow, Maurer Erich Naumann, Kiel, mit Hausgehilfin Erna Krause, Podejuch, Studienassessor Heinz Ortmann, Podejuch, mit Kantoristin Ingeborg Aue, Potsdam, und Reichsbahninspektor Günter Bublitz, Stettin, mit Ellen Hagemeister, Podejuch.

Der Ausbau des Bahnhofes ist jetzt endgültig festgelegt worden. Die Halle erhält eine Länge von 18 Meter und eine Breite von 7,50 Meter.  Vier Pendeltüren und eine Seitentür bilden die Eingänge, vor denen einen Podestplatte und eine zwei Meter breite Überdachung geschaffen werden. Die Höhe der Halle wird um 1,75 Meter abgesenkt. Das gesamte Gebäude wird zukünftig durch Zentralheizung geheizt werden. Außerdem werden Toilettenanlagen geschaffen, die von der Halle aus Zugang erhalten. An Stelle der beiden jetzigen Schalter sind drei neue, die durch eine Glaswand abgeschlossen, mit Drehteller und Sprechloch versehen sind, vorgesehen. Die beiden Sperren bleiben bestehen, werden aber um je 60 Zentimeter verbreitert. Für den Aufsichtsbeamten wird nach dem Bahnsteig zu ein drei Meter langer Vorbau errichtet, um eine bessere Überwachung des Verkehrs zu ermöglichen.

 Lebensmittelausgabe des WHW. Dienstag findet eine Ausgabe von Lebensmitteln und Kohlenscheinen für die Nummern 1 bis 100 von 9 bis 10 Uhr, für die Nummern 101 bis 200 in der Zeit von 10 bis 11 Uhr und für die restlichen Nummern von 11 bis 12 Uhr statt. Die Ausweise sind mitzubringen.

23.11.1937

Das Fest der diamantenen Hochzeit feiern am Mittwoch der Rentenempfänger Julius Scharlau und Ehefrau Anna, geb. Brandt, Waldstraße 50. Am Ehrentag wird dem Jubelpaar durch den Landrat und den Ortsgruppenleiter neben einem Geldgeschenk auch ein Glückwunschschreiben des Führers überreicht werden.

Einbruchdiebstähle. In den Abendstunden des Sonntag wurden zwei Einbruchdiebstähle verübt. Bei der Familie Franz Neitzel, Dammer Straße 64, drangen die Diebe durch das im Parterre gelegene Küchenfenster ein und entwendeten aus dem verschlossenen Schreibtisch der Wohnung 380 Mark Bargeld. In dem Hause Mühlenstraße 7 wurden dem Kaufmann Ebeling wertvolle Familienschmuckstücke im Werte von zirka 1500 Mark gestohlen. Auch hier sind die Diebe durch ein Fenster eingestiegen.

26.11.1937

Der Säuglingskursus des Reichsmütterdienstes im Deutschen Frauenwerk beginnt am Donnerstag, 2. Dezember. Anmeldungen sind im Schwesternheim bei Schwester Elisabeth vorzunehmen.

Das Deutsche Volksbildungswerk in der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude führt den bereits abgesagten Vortrag über deutsche Roh- und Wertstoffe aus deutscher Arbeit, mit Lichtbildern, nun doch am 7. Dezember, abends 20.30 Uhr, im Gasthaus Fuchs durch. Eintrittskarten verkaufen die Zellen- und Blockwalter der DAF., die Geschäftsstelle der NSDAP, Bahnhofstraße 13, und Ortswart Pg. Kloß, Kaiser-Friedrich-Straße 12.

Ihren 75. Geburtstag begeht heute Witwe Wilhelmine Heller, geb. Kleinke, Bahnhofstraße 85.

Eine Störung im Ortsnetz wurde Donnerstag vormittag durch einen Kurzschluß der 15.000 Volt-Hochspannungsleitung in der Nähe der Klebower Obermühle hervorgerufen. Die Kraft der elektrischen Entladung rief einen Waldbrand hervor, der aber abgelöscht werden konnte.

27.11.1937

Die NSB-Ortswaltung Podejuch richtet an alle Hausfrauen der Gemeinde den Appell, Küchenabfälle, Speisereste usw. dem Ernährungshilfswerk zur Verfügung zu stellen. Die Sammlung der Abfälle erfolgt regelmäßig durch einen mit Ausweis versehenen Helfer. Die Hauswirte werden gebeten, Gefäße bereitzustellen, damit alle Abfälle erfasst werden können.

Der Reichsbund der Kinderreichen hält am Sonntag im „Bergschloß“ um 20.15 Uhr Mitgliederversammlung ab. Es sind auch alle Kinderreichen eingeladen, die bisher noch nicht organisiert sind.

Neue Meisterin. Vor der Handwerkskammer bestand Frau Klara Scheel, geb. Bensky, Wasserstraße 2, ihre Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk.

28.11.1937

Eine öffentliche Großkundgebung wird von der Ortsgruppe der NSDAP am Donnerstag, 2. Dezember abend 20.30 Uhr, in der Waldhalle durchgeführt. Es spricht Pg. Dr. Haldn, München.

DAF Walterappell. Freitag wurde in der Gaststätte Massow ein DAF-Walterappell abgehalten. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils verpflichtete Ortsobmann Pg. Neuhaus die neu ernannten Walter. Ortswettkampfleiter Ebel sprach über die Durchführung des Reichsberufswettkampfes. Ein Referat über Berufserziehung wurde von dem Ortsfachwalter Pg. Blase gehalten. Die gut besuchte Versammlung blieb nach Schluß des Appells kameradschaftlich beisammen und erfreute sich an den Weisen der Kdf-Kapelle.

Kartoffelausgabe der NSB. Am Dienstag,  von 9 bis 12 Uhr, findet im Arbeitsdienstlager eine Ausgabe von Kartoffeln an diejenigen Betreuten des WHW statt, die bisher noch nicht beliefert wurden. Karten sind vorher im Geschäftszimmer der NSB, Eingang Fischerstraße, abzuholen.

 In der Tagung der NSB-Walter, am Freitag im Lokal Reglitzgarten, verpflichtete Ortsgruppenamtsleiter Pg. Mieler die neuen Walter auf ihr Amt. Die hervorragende Stellung des Hilfwerkes „Mutter und Kind“ in der NSB, wurde durch den Kassenleiter eingehend erörtert. Über praktische Erfahrungen als Blockleiter berichtete Pg. Fichtner, der vor allem auf die Möglichkeit einer weiteren Steigerung der NSB-Mitgliederzahl hinwies. Ihm wurde das Amt des Werbewarts der NSB übertragen. Im weiteren Verlauf der Sitzung sprachen die Beauftragten der Jugendführsorge und des Wohnungsamtes über ihre Aufgabengebiete.

30.11.1937

Ein Diebstahl wurde im Hause Oberschlesischer Straße 34 verübt. Der Dieb, der durch ein offen stehendes Küchenfenster eingestiegen war, entwendete Bargeld im Betrage von fünf Reichsmark.

Eine Vorstandsitzung des Verkehrsvereins der Buchheideorte wurde am Sonntag in der Waldhalle abgehalten. Der Vorsitzende, Fabrikdirektor Hoerning, sprach über die Fremdenwerbung als nächste Hauptarbeit des Vereins und Gemeindeinspektor Wicklow über die Lösung der Unterbringungsfrage. Den Wohnungsinhabern soll ein Fragebogen zugestellt werden, in dem die zur Vermietung an Fremde in Frage kommenden Zimmer nachgewiesen werden. Die Senkung der Fahrpreise der Autobuslinie Bahnhof Podejuch – Flughafen auf 20 Pfennig pro Fahrt soll bei den Stettiner Stadtwerken beantragt werden, da die jetzigen Fahrpreise gegenüber dem Eisenbahntarif zu hoch liegen. Auch eine Verlegung der Abfahrtszeiten ab Finkenwalde Bahnhof und die Errichtung einer sanitären Anlage an der Endstation Flughafen sollen angestrebt werden.

Die Kriegerkameradschaft hielt am Sonnabend in der Gaststätte Bonneß eine Beiratssitzung ab, die die Ausgestaltung der Weihnachtsfeier zum Gegenstand hatte. Die Feier soll am 19. Dezember in der Gaststätte Roggow, nachmittags um 15 Uhr stattfinden. Auf die Tagung des Kyffhäuser-Bundes am 4. und 5. Dezember im Konzerthaus in Stettin wurde erneut hingewiesen.

Der Kleingärtnerverein hielt am Sonnabend in der Waldhalle eine Versammlung ab, in der Vereinsführer Pg. Garske die Fertigstellung des neuen Geländes an der Finkenwalder Grenze eingehend erörterte. Im Frühjahr soll die Bepflanzung der Parzellen mit je acht Obstbäumen und den erforderlichen Beerensträuchern erfolgen. Die Tilgung des unverzinslichen Reichsdarlehns soll in zehn Jahren vor sich gehen. Die finanzielle Belastung eine jeden Vereinsmitgliedes beläuft sich auf rund 15 Mark jährlich.

Das Straßenbauprogramm der Gemeinde wird bei der noch herrschenden milden Witterung weiter durchgeführt. Nachdem die Danziger Straße bis zur Schleswiger Straße mit einer Pflasterdecke versehen wurde, sind nun auch die Wegebauarbeiten in der Feuerlohstraße in Angriff genommen worden. Der Kanalanschluß der Gemeindewerke wurde ebenfalls fertiggestellt, und die Verlegung der Kanalhauptleitung in der mittleren Waldstraße in Angriff genommen, so daß neben der Verwirklichung des Hauptteils des Straßenbauprogramms (Fertigstellung der Ortsdurchfahrt) auch noch dringend erforderliche Teilarbeiten in den verschiedenen Ortsteilen geleistet werden konnten.

Die Technische Nothilfe führte am Sonntag zum Besten des WHW eine Kleidersammlung mit Hilfe von vier Pferdewagen mit gutem Erfolg durch.

01.12.1937

Ein Dachstuhlbrand brach Dienstag vormittag im Hause Elsässer Straße 13 aus. Der Brand konnte durch die Freiwillige Feuerwehr und hilfsbereite Volksgenossen bald gelöscht werden.

Auf dem Standesamt wurden in der Zeit vom 16. bis 30. November 7 Geburten (2 Knaben und 5 Mädchen), 3 Sterbefälle, 3 Eheschließungen und 2 Aufgebote in die Register eingetragen.

Der erste Säuglingskursus des Reichsmütterdienstes beginnt mit Rücksicht auf die Kundgebung der NSDAP erst am 3. Dezember.

02.12.1937

Kundgebung. An der heute abend um 20.30 Uhr in der Waldhalle stattfindenden Kundgebung nehmen sämtliche Gliederungen mit ihren Fahren teil. außerdem die Verbände und der Ortsring. Es spricht Pg Dr. Haiden, München.

Die NSKOB hielt Dienstag ihre Monatsversammlung in der Waldhalle ab. Obmann Pg. Wilke sprach über den Bolschewismus als zerstörende Macht. Für die Ehrenabteilung wird ein Ausbildungs- und Schießdienst eingeführt. Wie alljährlich wird für die Hinterbliebenen am 17. Dezember ein Ehrenkaffee in der Waldhalle gegeben. Die Staatsforst hat auch in diesem Jahre wieder Brennholz zum Taxepreis für die Mitglieder der NSKOB zur Verfügung gestellt.

Adventsfeier. Der Vaterländische Frauenverein und die Samariterinnen vom Deutschen Roten Kreuz halten heute Nachmittag, 15 Uhr, eine Adventsfeier im Schwesternheim in der Bergstraße ab.

Baugenehmigungen wurden im Monat November vom Gemeindebauamt erteilt an Fleischermeister Hermann Nadler, Bahnhofstraße 91, Neubau einer Wagenremise; Maurerpolier Walter Post, Klosterstraße, Bau eines Wohnhauses in der Triftstraße; Faßfabrik Werner Gloede, Wiesenstraße, Bau eines offenen Schuppens; Glasermeister Kurt Steinbrink, Saarstraße, Bau eines Schuppens.

04.12.1937

Eine Liebesgabenpaketsammlung für alle die Volksgenossen mit mehr als vier Kindern, die monatelang fern von ihrem Wohnort und ihrer Familie den Lebensunterhalt in schwerster Arbeit verdienen müssen, wird in diesem Jahre zum erstenmal im ganzen Reich durchgeführt. Der Orstbeauftragte des WHW bittet die Volksgenossen, die vom Schicksal besser gestellt sind, Liebesgaben zu spenden. Frische, leicht verderbliche Lebensmittel sollen nicht verpackt werden. Jedes Paket muß mit einem Zettel versehen sein, auf dem der Name des Spenders und der Inhalt angegeben sind. Am 8. Dezember werden die Pakete durch die WHW Helfer und Helferinnen abgeholt und auf der NSB-Geschäftsstelle abgeliefert.

Die Kundgebung der Ortsgruppe der NSDAP am Donnerstagabend in der Waldhalle stand im Zeichen der diesjährigen Winterarbeit der Bewegung. Nach dem Fahneneinmarsch eröffnete Ortsgruppenleiter Pg. Ripke die Versammlung. Darauf sprach Stoßtruppredner Pg. Dr. Haidn, München, über das Wunder der Geisteserneuerung im Reich Adolf Hitlers. Die neue Geisteshaltung ließ einen tiefen Glauben an das deutsche Volk erstehen und schuf den Begriff der Volksgemeinschaft als sichersten Faktor gegen die bolschewistische Weltseuche. Die temperamentvollen Ausführungen des Redners fanden den Beifall der zahlreich erschienen Volksgenossen.

Die goldene Hochzeit feierte am Freitag das Ehepaar Friedrich Dilbens, Portland-Zementfabrik.

08.12.1937

Die Ortsgruppe der NSDAP hält heute abend um 20.30 Uhr in der Waldhalle die Monatsmitgliederversammlung ab. Nach der Versammlung wird der Dienstplan festgelegt.

Ein Einbruchdiebstahl wurde in den Abendstunden des Sonntag in der Wohnung des Malermeisters Linde, Waldstraße 18 verübt, als die Familie des Wohnungsinhabers abwesend war. Entwendet wurden etwa 50 RM, Bargeld aus einer Sparbüchse und ein Armbanduhr.

Der Säuglingskursus des Deutschen Frauenwerks wird am Mittwoch und Freitag um 20 Uhr im Schwesternheim Bergstraße 21, abgehalten.

Als Fundsache wurde auf dem Polizeibüro eine Herren-Armbanduhr abgegeben, die von einer Stettinerin auf der Reichsautobahn-Parkstelle in der Nähe der Waldgaststätte Isertal gefunden wurde.

10.12.1937

Eine Ausgabe von Kartoffeln findet am Freitag von 10 bis 13 Uhr im ehemaligen Arbeitsdienstlager für Alleinstehende, kinderlose Ehepaare und für die Nachbewilligten statt. Die Karten sind vorher im Geschäftszimmer der NSB, Fischerstraße, abzuholen.

Die Privatschule Podejuch veranstaltete am Donnerstagnachmittag in der Gaststätte Roggow ihr Schulfest, zu dem die Elternschaft und zahlreiche Freunde der Schule erschienen waren. Von den Kindern wurde das Märchenspiel „Schneewittchen“ aufgeführt. Musikalische Darbietung und Volkstänze der Mädchen erfreuten nicht minder. Eine Leistungsausstellung setzte die von den Schülerinnen im Laufe des Jahres angefertigten Handarbeiten.

12.12.1937

Pfundsammlung. Die NS-Frauenschaft beginnt am 13. Dezember mit der Pfundsammlung und verteilt gleichzeitig die Tüten für die Weihnachtsbescherung.

Weihnachtsgeschenk für die Gefolgschaft. Für die Gefolgsmitglieder der Firma Goedhardt ist zu Weihnachten ein beachtliches Geschenk vorgesehen. Sämtliche Arbeiter, die seit einem halben Jahr bei der Firma beschäftigt sind, erhalten 10 Mark, das Stammpersonal 20, Vorarbeiter 30 und Meister 40 Mark. Für jedes Kind der betreffenden Gefolgschaftsmitglieder werden außerdem 2,50 Mark gezahlt. Vom 22. Dezember bis 3. Januar erhalten die Gefolgschaftsmitglieder bezahlten Sonderurlaub.

Die Kriegerkameradschaft hielt am Freitag in der Gasstätte Roggow die Monatsversammlung ab. Der Kameradschaftsführer ehrte das Andenken zweier gestorbener Kameraden. Die Weihnachtsfeier wird am 15. Dezember um 15.30 Uhr bei Roggow abgehalten. Es wurde bekanntgegeben, daß dem Kameraden August Stahlkopf das Ehrenzeichen des Reichskriegerbundes für 25jährige Mitgliedschaft verliehen wurde. Der Schießwart machte Ausführungen über das im nächsten Jahre zum Besten WHW stattfindende Schießen der Kameradschaft.

14.12.1937

Der Sportfischerverein hielt seine Jahreshauptversammlung am Sonnabend in der Gaststätte Massow ab. Vereinsführer Klieber gab den Jahresbericht und wies auf die Sammelaktion des Reichsverbands Deutscher Sportfischer für das WHW hin. Der Vereinsführer wurde für das kommende Jahr wiedergewählt. Als sein Stellvertreter wurde Pg. Schulz bestimmt. Der Kassenbericht wird der nächsten Monatsversammlung vorgelegt, bis dahin werden auch die Listen über die Fangergebnisse fertiggestellt sein. Im Februar soll ein Kameradschaftsabend abgehalten werden, zu dem auch die Familienangehörigen eingeladen sind.

Die Kriegerkameradschaft veranstaltet am Sonntag, 19. Dezember, um 15.30 Uhr in der Gaststätte Roggow die diesjährige Weihnachtsfeier.

Bunter Abend. Die NS Gemeinschaft Kraft durch Freude veranstaltete am Sonnabend zugunsten des WHW einen bunten Abend, an dem die HJ Kapelle und die Musikkameradschaft der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude die Konzert- und Tanzmusik bestritten. HJ und BDM sangen Lieder und führten Volkstänze auf. Das von der Laienspielkameradschaft aufgeführte Lustspiel „Die kleinen Verwandten“ fand den Beifall der Gäste. Humorvolle Vorträge und Tanz sorgten für weitere Unterhaltung und Frohsinn bis zum frühen Morgen.

17.12.1937

Die Jungmädelschaft veranstaltet am Sonnabendnachmittag 17 Uhr in der Schule eine Märchenaufführung, zu der alle Mädel eingeladen sind, die im nächsten Jahr zur Aufnahme in die Jungmädelschaft in Frage kommen.

Die Haushaltsnachweise für die Fettversorgung 1938 werden den Hauswirten oder Hausverwaltern in der Zeit vom 17. bis 18. Dezember zugestellt. Die Antragsvordrucke werden den Haushaltungen zugestellt und sind unverzüglich an die Hauswirte zurückzugeben. Die Gemeindeverwaltung lässt die Anträge am 22. Dezember von den Hauswirten abholen. Auskünfte sind im Gemeindeamt, Zimmer 8, von 9 bis 12 Uhr einzuholen.

Die Monatsversammlung der Gemeinschaft der Ruhestandsbeamten und Beamtenhinterbliebenen, die am Mittwoch in der Waldhalle abgehalten wurde, war außerordentlich gut besucht. Kamerad Wolff begrüßte als Gast den Gauvorsitzenden Pg. Emmerich, Stettin, der nach Erledigung des geschäftlichen Teils über die Satzungen der Gemeinschaft sprach.

Von der Treppe gestürzt. Donnerstag Nachmittag stürzte der Bäckermeister Willi Retzlaff, Fischerstr. 24, von der Treppe des Mehlbodens so unglücklich, daß er den rechten Arm brach und sich eine stark blutende Schädelwunde zuzog. Ärztliche Hilfe wurde in Anspruch genommen.

Das Fest der diamantenen Hochzeit feiern heute Rentenempfänger Friedrich Radtke und Frau Wilhelmine, geb. Busch, Zur Schanze 10. Die Jubilare, die beide 84 Jahre alt sind, erfreuen sich noch verhältnismäßig guter Gesundheit. Der Ehegatte war 50 Jahre hindurch als Vorarbeiter auf der Portlandzementfabrik in Finkenwalde tätig. Seine Militärdienstzeit verlebte er beim Pionierbataillon 2 Stettin. Heute Vormittag wird dem Ehepaar durch den Vertreter des … Ortsgruppenleiter und den Bürgermeister begleitet wird, neben einem Geldgeschenk und einer Ehrenurkunde der Staatsregierung ein Glückwunschschreiben des Führers überreicht werden.

Auf dem Standesamt wurden in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember sechs Geburten (vier Knaben, zwei Mädchen), drei Sterbefälle, vier Eheschließungen und zwei Aufgebote in die Register eingetragen. Ein Sohn wurde geboren dem Arbeiter Werner Blank, dem Installateur Gerhard Labes, dem Bauingenieur Anton Finke und dem Arbeiter Georg Kiewitt; eine Tochter wurde geboren dem Arbeiter Gustav Kramm und dem Feldwebel Wilhelm Schünke. Gestorben sind Witwe Berta Aßmann, 82 Jahre, Erwin Karl, 10 Monate, und Arbeiter Hermann Engel, 70 Jahre. Die Ehe schlossen Wagenschlosser Hans Hardt, Stettin, mit der Schneiderin Margarete Stranz, Reichsbahninspektor Günther Bublitz, Stettin, mit Ellen Hagemeister, Reisevertreter Otto Stricker mit der Hausgehilfin Ilse Erdmann und Zimmermann Wilhelm Schröder mit Anna Reichenberg, geb. Tesch. Aufgeboten wurden Arbeiter Heinrich Oberfeld mit der Hausgehilfin Erna Ponatz, Sydowsaue, und Bäckermeister Johannes Hornke mit der Hausgehilfin Hildegard Tewes, Stettin.

Ein wilder Schwan wurde am Mittwochnachmittag oberhalb der alten Eisenbahnbrücke an einer freien Stelle der Reglitz zwischen Eisschollen ermattet aufgefunden und von Fischermeister Pentzlin in Obhut genommen.

19.12.1937

„Mutter und Kind“ Die letzte diesjährige Sprechstunde für „Mutter und Kind“ findet am Dienstag, 21. Dezember von 10 bis 11 Uhr statt.

Die Weichnachtsausgabe des WHW findet am Montag, 20 Dezember, statt, und zwar für 1-100 von 8-9 Uhr, 1001 bis 200 von 9-10 Uhr, 201-300 von 10-11 Uhr, die übrigen von 11-12 Uhr. Eintrittskarten für die Weihnachtsfeier und Karten für Weihnachtstüten werden gleichzeitig ausgegeben. Kinder unter dem 3. Lebensjahr, die noch nicht an der Feier teilnehmen können, erhalten die Tüten am 23. Dezember von 9-11 Uhr in der Geschäftsstelle der NSB.

Die Gemeindekasse bleibt in der Zeit von Montag, dem 20. bis Mittwoch, den 22. Dezember, wegen des Monatsabschlusses für den gesamten Zahlungsverkehr geschlossen.

22.12.1937

Rentenauszahlung. Das Postamt teilt die Heeresrente am Dienstag, dem 28. Dezember, und die Zivilrente am Donnerstag, dem 30. Dezember, vormittags von 9 bis 11 Uhr, aus.

Die Weihnachtsausgabe des WHW, erfolgt heute, Mittwoch von 9 bis 11 Uhr. Ebenfalls erfolgt eine Fischausgabe ab 9 Uhr. Für die WHW-Betreuten werden Karten für den Besuch einer Filmvorstellung für heute abend in den Zentrallichtspielen verabfolgt, wo der Film „Peter im Schnee“ läuft. Es werden auch Karten für Kinder von 12 Jahren ab ausgegeben.

Die Postzustellung in Podejuch ist für die Festtage wie nachstehend geregelt: Am 24. Dezember werden die Schalter bis 16 Uhr offengehalten. Telegramme und Ferngespräche werden bis 20 Uhr angenommen. Die Postzustellungen werden nicht eingeschränkt. An den Weihnachtstagen und den Neujahrsfesttagen ist Sonntagsbetrieb. Am 1. Weihnachtstag und am 1. und 2. Januar werden ja eine Orts- und Landbriefzustellung und am 25. Dezember und 2. Januar außerdem je eine Paket- und Geldzustellung durchgeführt. Am 2. Weihnachtstag findet keine Zustellung statt, dagegen werden Eilsendungen und Telegramme uneingeschränkt befördert.

Zwei Verkehrsunfälle ereigneten sich Sonnabend Vormittag. Auf vereister Straße fuhr ein Milchwagen auf einen am Kaiser-Friedrich-Platz parkenden Wagen auf. Nenenswerter Sachschaden ist nicht entstanden. – In der Dammer Straße überholte ein Kraftwagen einen anderen langsamfahrenden Kraftwagen und bog kurz danach nach rechts zur Tankstelle ab. Bei dem Zusammenstoß wurde der überholte Wagen an der Stoßstange und am linken Kotflügel erheblich beschädigt.

23.12.1937

Ein Kraftwagenzusammenstoß ereignete sich am Mittwoch gegen 13 Uhr an der Ecke Mühlen- und Waldstraße. Ein in der Mühlenstraße wendender Lastkraftwagen stieß mit einem auswärtsfahrenden Kraftwagen zusammen, dessen Kotflügel und Scheinwerferanlage erheblich beschädigt wurden.

Die Weihnachtsfeier des NSB mit anschließender Bescherung für die vom WHW Betreuten und deren Kinder findet heute, Donnerstag, 18 Uhr, in der Waldhalle statt.

28.12.1937

Einbruchdiebstahl. Dem Fischhändler Hermann Wienke, im Oberfeld wohnhaft, wurden am ersten Weihnachtstag in Abwesenheit der Familie 175 M. aus dem Ankleideschrank des Wohnzimmers entwendet. Um in die Wohnung zu gelangen, hat der Dieb ein Fenster der im Parterre gelegenen Wohnung zertrümmert.

Die Geschäftsstellen der NSB und des WHW sind bis zum 3. Januar geschlossen.

Als Fundsachen sind auf dem Polizeibüro eine Auflegematratze (von einem Lastkraftwagen verloren), eine Herrenarmbanduhr und eine Rolle Rohrgewebe abgegeben worden.

Ihren 60. Geburtstag beging am ersten Weihnachtstag Witwe Ernestine Lux, Bergstraße 10.

NSBO war die Arbeiterorganisation der NSDAP. Sie trat am 2. Mai 1933 an die Stelle der freien Gewerkschaften, die durch Hitler verboten wurden. Die Abkürzung steht für Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation.

 Hago = Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbe-Organisation = Gliederung der NSDAP (1933-1935), danach Teil der DAF]

 Nationalsozialistischer Lehrerbund [= NSDAP-angeschlossener Verband (ab 1929)]

 Schloss Wartin ? = NSDAP-Gauleiterschule (westlich von Greifenhagen gelegen)

 NSKOB =  Amt für Kriegsversorgung

 RLB = Reichsluftschutzbund

 Rekosei = Reichsverband der Feinkosthändler

 NSKK = Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps [Sondereinheit der SA (1931-1934), danach Gliederung der NSDAP]

 

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